Vom Zusammenbruch zur Selbstführung – Meine Reise zur Individualpsychologie

Im Jahr 2021 steckte ich fest – beruflich wie persönlich. Ich war Marketingleiterin bei einem schnell wachsenden Unternehmen, äußerlich erfolgreich, innerlich erschöpft. Eine mentale Krise riss mich aus der gewohnten Bahn - und führte mich auf einen Weg der Selbsterkenntnis, der heute die Grundlage meines Führungsverständnisses bilde

Der Tiefpunkt: Als gar nichts mehr ging

Ich fühlte mich wie im freien Fall. Mein Optimismus, meine Lösungsorientierung, meine Leichtigkeit – alles schien verschwunden. Gespräche mit einem Therapeuten halfen mir, erste Zusammenhänge zu erkennen: zwischen meiner Kindheit, dem Wunsch nach Anerkennung – und meinem Verhalten als Führungskraft.

Das große Fragezeichen: Wer bin ich eigentlich?

Ich stellte fest, dass ich jahrelang Unternehmen dabei geholfen hatte, sich klar zu positionieren – aber keine Ahnung hatte, wofür ich selbst eigentlich stand. Also begann ich 2022 mit einer systematischen Coaching-Begleitung, um mir selbst ein „Leitbild“ zu erarbeiten.

Wer bin ich? Was kann ich? Was dürfen andere von mir erwarten – und ich von ihnen?

Individualpsychologie – durch Zufall zum Volltreffer

Die entscheidende Wende kam durch einen Zufall. Nach einem schmerzhaften Konflikt in meinem neuen Job sprach ich mit unserer Personalleiterin – sie ist ausgebildete Coachin und brachte mich mit der Individualpsychologie (IP) nach Alfred Adler in Kontakt.

Ich war sofort fasziniert: Diese tiefenpsychologisch fundierte, aber gleichzeitig so alltagsnahe Theorie stellte plötzlich so vieles in ein neues Licht. Ich beschloss, eine Coaching-Ausbildung in IP zu starten – und fand nicht nur Werkzeuge, sondern vor allem: mich selbst.

Warum Selbstführung der Anfang von allem ist

Heute weiß ich: Führung beginnt bei der Selbstführung. Ich kann nur dann ein Team stärken, wenn ich mich selbst kenne. Ich kann nur dann auf Augenhöhe kommunizieren, wenn ich meine eigenen Trigger verstehe. Und ich kann nur dann ermutigen, wenn ich weiß, wie ich mich selbst aus dunklen Momenten herausgeleitet habe.

Mein Fazit

Krisen sind unbequem – aber sie sind auch Wegweiser. Die Individualpsychologie hat mir geholfen, mich nicht nur neu zu verstehen, sondern auch neue Stärke zu entwickeln. Als Mensch, als Führungskraft, als Coach.

Wenn du spürst, dass du feststeckst, dann stell dir die großen Fragen. Nicht nur: „Was will ich tun?“, sondern: „Wer bin ich – und was brauche ich, um mich selbst zu verstehen zu können?“

Du möchtest noch tiefer in das Thema IP & Führung eintauchen?

Dann bleib dran – im nächsten Beitrag geht’s um das Spannungsfeld von Autonomie und Gemeinschaftsgefühl im Führungskontext.

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Führung im Spannungsfeld – Zwischen Autonomie und Gemeinschaft